Künstler 2023
(First) Body
(First) Body ist ein Ensemble, das 2022 von Tyler Habeck, Franziska Salker und Ethan Houser in Berlin gegründet wurde. In ihrer ersten Arbeit „At The Every Place“ (2023) nutzt das Trio das Signal einer Paetzoldkontrabassblockflöte (Salker), um dieses durch verschiedene Effekte (Habeck) und Harmonizer (Houser) elektronisch zu verarbeiten. Seit 2023 ist die Saxophonistin Johanna Klein Teil des Ensembles, gemeinsam suchen sie nach neuen elektroakustischen Ausdrucks- und Klangkombinationen und komponieren ihre eigene Musik. Ihre musikalischen Einflüsse lassen sich in der freien Improvisation, Neuen Musik und Ambient verorten. Die bisherige Arbeit zeichnet sich durch die Zusammenarbeit mit audioreaktiven Visuals aus, (First) Body versteht ihre Musik im Live Kontext als interdisziplinäre Werke.
(First) Body At The Every Place (2023)
for Paetzolddoublebassrecorder in F,
Harmonizer and Effect Pedals fixed video
with audioreactive focus effect
Tyler Habeck _Effektpedale, Visuelle Effekte
Ethan Houser _Harmonizer
Franziska Salker _Paetzoldkontrabass
Lucas Anderson _Video
Das Trio (First) Body (Habeck, Houser, Salker) hat mit ihrer Komposition At The Every Place eine Improvisationsstruktur entwickelt, die sich mit der elektronischen Weiterverarbeitung von Paetzoldbassklängen auseinandersetzt. Das Stück beginnt mit filigranen Whistle Sounds, aus denen allmählich ein voller Klang entwickelt wird, der durch einen Synthesizer mit neuen Harmonien erweitert wird. Durch verschiedene Effekte entstehen Loops und Klangflächen, die sich zu einem freien melodischen Material entwickeln. Rhythmische Elemente leiten über zu einer Verschmelzung der eigenen Stimme durchs Instrument und nachklingt das erklungene musikalische Material, das sich verselbstständigt und verflüchtigt.
Auf technischer Ebene wird das akustische Bass-Signal in drei Signale aufgeteilt: Erstes ist das verstärkte akustische Signal selbst, das Zweite wird durch verschiedene Effektpedale gesendet und so verarbeitet und das dritte Signal ist an einen Harmonizer angeschlossen.
Auf visueller Ebene löst der direkte Paetzoldklang (1. Signal) eine Fokusveränderung in den Landschaftsaufnahmen (Eichwerder Moorwiesen, Berlin 2023) aus. Der Effekt dieser Aufnahmen, die rückwärts durch Wald und Moorwiesen führen, zeigt einen Weg dessen Richtung nicht klar ersichtlich ist und verschiedene Details in den Vordergrund bringt, während andere Strukturen ihren Fokus verlieren. Der Fokus Effekt ist im eingereichten Video nicht enthalten, wird aber in der Live Performance als audioreaktiver Effekt eine weitere visuelle Ebene hinzufügen. Den Fokus Effekt interpretieren wir als Erweiterung unserer Effekt Pedals und unseres elektronischen Set Ups, der die direkte Schnittstelle zwischen musikalischem Input und Video darstellt.
Wir arbeiten in diesem Stück mit einer fixierten Improvisationsstruktur, fixiert insofern, dass wir für jede Phase des Stücks definiertes Material haben, auf das wir beim Improvisieren zurückgreifen. Das Element der Improvisation gibt uns die Möglichkeit aktiv miteinander in Austausch zu treten und unser Material immer neu zu formen und neue Klangkombinationen zu erforschen – jede Performance des Stücks ist daher etwas anders, auch wenn das Material und der Ablauf ähnlich bleiben.
Volker Schütz
Volker Schütz ist ein Medienkünstler aus Saarbrücken und arbeitet gerne mit historischen technischen Geräten aus Büro, Labor und Atelier. Dabei verbindet er die Methoden der Wissenschaft mit spielerischen Elementen und hantiert mit simplen Algorithmen und moderner Hochtechnologie. Dazu kommen Zufall und Erosion. Und etwas Poesie.
Sonja Hetheier
Sonja Hetheier ist eine Künstlerin aus dem Bereich der elektronischen Musik (Klangkunst, Field-Recording, Komposition). Momentan forscht sie im Rahmen ihres Studiums der Kulturwissenschaften im Bereich Walking Arts. 2012 begann ihre klangliche Erkundung der Stadt Saarbrücken mit dem Projekt Klang-Raum Barock Stengel, u. a. mit Ralf Peter und Bernd Wegener, das im Saarbrücker Schloss uraufgeführt und als Hörspiel veröffentlicht wurde. Zuletzt spielte sie auf dem Longevity-Festival für elektronische Musik in Straßburg.
"Pfützen der Heiterkeit / Transkription für 8-Kanal-Ton"
von Volker Schütz und Sonja Hetheier. 2023. 9 Min.
Ungewöhnliche Bilder der Stadt spannen einen Rahmen für eine Geschichte ohne Menschen. Die Stadt ist leer. Die Häuser verlieren ihre Form. Die Straßen und Plätze in "Pfützen der Heiterkeit" wirken fremd, vielleicht wie das Forschungsmaterial einer Sonde, nah im Geschehen und doch fern. Beklemmend und distanziert zeichnet das Thermopapier der Kamera die Bilder der Stadt nach den Regeln ihrer eigenen Technik. Das aufwändige Verfahren unterscheidet sich von der Art des menschlichen Sehens, ist dabei aber nicht mehr oder weniger wirklich.
Das Projekt "Pfützen der Heiterkeit" von Volker Schütz und Sonja Hetheier hat in der Corona-Zeit begonnen und wird die Stadt und das Leben in ihr noch eine Weile begleiten.
Oleksii Rybak
Der junge Saarbrücker Komponist und Student der Hochschule für Musik Saar (HfM) Oleksii Rybak präsentiert ein bisher wenig bekanntes Instrument: das Cymbalom. Durch die Kombination dieses Instruments aus dem 15. Jahrhundert mit elektronischen Klängen, die die wichtigsten Komponenten seines Werks „Etudes Spaces“ darstellen, konnte er eine innovative Klangwelt schaffen, die den Eindruck einer Klangbewegung im Raum vermittelt und dem Publikum so eine echte Sinneserfahrung bietet. Der junge Musiker ist bereits in der Großregion aufgetreten und wird noch weitere Auftritte absolvieren. 2023 hat er den Quattropole Musikpreis gewonnen.
Porträtkonzert
Oleksii Rybak
"Elektroakustik live: Klangexplosion"
"Dante's Circles"
für Klarinette & Elektronik
"Suite für Violine solo"
"Etudes Spaces"
for Cimbalom & Elektronik
Max Harris - KlarinetteȘtefan Șimonca-Oprița - Violine
Oleksii Rybak - Cimbalom
Videokunst: Krischan Kriesten
Klangregie: Antonio Carvallo
Ștefan Şimonca-Opriţa
Ștefan Şimonca-Opriţa, geboren der 27. Dezember 2000 ist einer der besten Studenten in Rumänien mit internationaler Anerkennung und Preisen. Er ist Student der HfM (Universität
Musik Saar, Saarbrücken, Deutschland). Er ist Absolvent (2019) des Kunstkollegs „Sabin Dragoi“ in Arad, Rumänien. Er studiert Violine bei David Grimal. Er hat Violine, Kammermusik und Bratsche bei Lehrern aus Rumänien (Mihaela Tomescu, Florin Croitoru, Ilarion Ionescu-Galaţi usw.), Großbritannien (Robert Max, Crystal Baillie, James Boyd, Daniel Cubero usw.), Deutschland (Hans-Peter Hofmann) und USA (Adrian Demian) studiert. Er war auch Solist des PKF Prague Philharmonia Orchestra (2017, Dirigent Leoš Svárovský) und Solist einiger rumänischer Nationalorchester und hatte Konzerte und Konzerte in Rumänien, der Tschechischen Republik, Ungarn, Großbritannien, Deutschland, Luxemburg und Palästina. Er ist Mitglied des Les Dissonances Orchestra und des Les Dissonances Quartetts (2. Violine). Er spielte viele Male mit und war Solist des Romanian National Young Orchestra. Er gewann nationale und internationale Geigenwettbewerbe, inkl. Grand Prix beim „Remember Enescu“ Violin International Comp., Sinaia, Rumänien (2017), und der zweite Preis (der erste Preis wurde nicht vergeben) beim internationalen Wettbewerb „Walter Gieseking“ am HfM (Musikuniversität Saar, Saarbrücken, Deutschland) (2017). Er komponiert auch Musik und erhielt für seine Kompositionen einige nationale Preise.
Porträtkonzert
Oleksii Rybak
"Elektroakustik live: Klangexplosion"
"Dante's Circles"
für Klarinette & Elektronik
"Suite für Violine solo"
"Etudes Spaces"
for Cimbalom & Elektronik
Max Harris - Klarinette
Ștefan Șimonca-Oprița - Violine
Oleksii Rybak - Cimbalom
Videokunst: Krischan Kriesten
Klangregie: Antonio Carvallo
Max Harris
Max Harris studiert im 2. Semester des Masterstudiengangs Klarinette an der HfM Saar mit Hauptlehrer Blaz Sparovec. Er hat 2018 ein Bachelorstudium in seiner Heimatstadt Sydney absolviert, das ein Austauschsemester in Freiburg beinhaltete, bevor er 2022 nach Deutschland zieht, um weiter zu studieren. Max hat eine große Leidenschaft für neue Musik und hat mit vielen aktuellen Komponisten zusammengearbeitet. Im Jahr 2019 nahm er am Street Notes Music Festival teil, wo er neue Werke von aufstrebenden australischen Komponisten in einer lebhaften Umgebung in Sydneys westlichen Vororten uraufführte. Kurz vor seinem Umzug nach Deutschland beauftragte Max den australischen Komponisten Wesley Stormer mit der Komposition eines neuen Werks, Spiralling Berliner, das in einem Wohltätigkeitskonzert uraufgeführt wurde. Im Jahr 2022 arbeitete er mit der Klarinettistin Shizuyo Oka und dem Ensemble Recherche in Freiburg zusammen, wo er ein neues Arrangement von Plus Blanche uraufführte, einem Werk des Freiburger HFM-Kompositionsleiters Johannes Schöllhorn
Porträtkonzert
Oleksii Rybak
"Elektroakustik live: Klangexplosion"
"Dante's Circles"
für Klarinette & Elektronik
"Suite für Violine solo"
"Etudes Spaces"
for Cimbalom & Elektronik
Max Harris - Klarinette
Ștefan Șimonca-Oprița - Violine
Oleksii Rybak - Cimbalom
Videokunst: Krischan Kriesten
Klangregie: Antonio Carvallo
Die Cronopien
Die Cronopien – Kollektiv für Interkulturelle Neue Musik ist eine Formation für aktuelle Musik, die sich mit Avantgarde und Tradition auseinandersetzt und Klanggeschichten sammelt aus dem Okzident und anderen Teilen der Welt. Diese verschiedenen musikalischen Perspektiven gehen in der Arbeit des Kollektivs einen Dialog ein und es entstehen neue, innovative künstlerische Formen und Formate. Die Mitglieder kommen je nach Projekt in unterschiedlichen Besetzungen zusammen und entwickeln so die Arbeit des Kollektivs stetig fort. So fand das Gründungskonzert 2020 während der Corona-Pandemie auf dem Festival eviMus – Saarbrücker Tage für elektroakustische und visuelle Musik statt. Das Ensemble präsentierte das Werk „Künstl(er)isches Chaos“ des luxemburgischen Künstlers Arthur Stammet, eine Audiovisuelle Improvisation für visuelle Musik, Djembé, Theremini, Saz, Charango, Moxeño und Basspanflöte. 2021 folgte das CD-Projekt „Zikkus“ (veröffentlich bei Neos Music) und das Projekt „Im Weltenklang der Gegenwart“ mit vier Uraufführungen für die Besetzung Saz, Santur, Pferdekopfgeige und Gesang, Andenflöten und Charango, Neyflöten und Elektronik.
Der Name Cronopien stammt aus den Erzählungen des Schriftstellers Julio Cortázar. „Während eines Konzerts in Paris kam ihm die Idee zu den « Cronopien », jenen « nassgrünen Dingerchen »: Borstig sind sie, unordentlich und lässig, verträumt und intuitiv, poetische Nonkonformisten, vertrauensvolle Optimisten, humorvolle Lebenskünstler, beste Freunde, die philosophische Nonsens-Dialoge führen können (...). Cronopien benutzen nie liniertes Papier, um zu schreiben, drücken die Zahnpastatube auch nicht von unten nach oben.“ (NZZ: Das zerstreute Cronopium, 23.08.2014)
ResonanzTräume grenzenlos
Komposition in interkulturellen Klangwelten
Maria Teresa Treccozzi (Italien)
"Bālal" (2023)
für Panflöte, Duduk in A, Kanun, Stimme und Elektronik
UA
Antonio Carvallo (Chile)
“Marem" (2023)
für Duduk, Moxenho, Cuatro, Kanun und Elektronik
UA
Daniel Osorio (Deutschland/Chile)
"Points de non-retour" (2023)
für 3 Musiker und Elektronik
UA
Marcelo F. Lazcano
Marcelo F. Lazcano ist ein 1977 in Valparaiso, Chile geborener Komponist und Gitarrist.
Seine Musik untersucht die Rolle, die Sprache und Bewegung im Kompositionsprozess spielen können ihre psychologische Wirkung auf die Wahrnehmung des Künstlers und des Publikums. Derzeit lebt er in Deutschland, wo er als Komponist, Gastdozent und Gitarrenpädagoge tätig ist. Zuvor lebte er in Kalifornien und studierte Gitarre bei dem Jazzvirtuosen Rick Zunigar und trat mit mehreren Rockbands in der Szene von Los Angeles auf. Schließlich verdiente er weiter ein Ph.D. in Musikkomposition an der University of California San Diego, UCSD, wo er bei Dr. Katharina Rosenberger und D.r Chinary Ung studierte.
Let us not Forget
Video
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