Künstler 2021
Die Cronopien
Die Cronopien – Kollektiv für Interkulturelle Neue Musik ist eine 2020 gegründete Formation für aktuelle Musik, die sich mit Avantgarde und Tradition auseinandersetzt und Klanggeschichten sammelt aus dem Okzident und anderen Teilen der Welt. Diese verschiedenen musikalischen Perspektiven gehen in der Arbeit des Kollektivs einen Dialog ein, und so entstehen innovative, neue künstlerische Formen und Formate.
Wir sehen eine Notwendigkeit darin, die ästhetische Hegemonie des Westens in der zeitgenössischen Musik in Frage zu stellen. So wollen wir die Kreation von neuer Musik aus anderen kulturellen Perspektiven angehen und uns dabei vornehmlich mit Möglichkeiten und Spielpraktiken nicht-westlicher Instrumente beschäftigen sowie mit der Frage, wie diese in die zeitgenössische Praxis und Theorie der musikalischen Avantgarde Eingang finden können. In dieser Auseinandersetzung spielen neben den Instrumenten auch elektro-akustische Klangmittel eine bedeutende Rolle. Denn der Einsatz von „Elektronik“ (Computersoftwares, Beschallungstechniken, audiovisuelle Elemente, etc.) in der Komposition ermöglicht die Transformation von Klangfarbe und Räumlichkeit sowie auch der Wahrnehmung von Zeitlichkeit und spannt so klangliche Brücken zwischen verschiedenen Traditionen und Erfahrungswelten.
Das kreative Aufeinandertreffen von nicht-westlichen Instrumenten mit den Stilmitteln und Techniken der zeitgenössischen Komposition ist noch nicht sehr verbreitet und ein komplexer Prozess. Er beschränkt sich nicht auf die Bearbeitung eines Materials aus einem vorgegebenen Tonumfang und den technischen Möglichkeiten der Instrumente, sondern soll im Rahmen einer tiefgehenden und ernsthaften Auseinandersetzung mit viel Hintergrundwissen geschehen. Neben dem Kennenlernen des materiellen Aufbaus der verschiedenen Instrumente, ihrer Akustik und Spieltechniken, geht es also vor allem auch darum, die kulturellen Bedeutungen der Spielpraxis, wie rituelle Kontexte und persönliche Emotionen, über den Dialog zwischen den Instrumentalist:innen und Komponist:innen offenzulegen.
Der Name Cronopien stammt aus den Erzählungen des Schriftstellers Julio Cortázar.
„Während eines Konzerts in Paris kam ihm die Idee zu den « Cronopien », jenen « nassgrünen Dingerchen » : Borstig sind sie, unordentlich und lässig, verträumt und intuitiv, poetische Nonkonformisten, vertrauensvolle Optimisten, humorvolle Lebenskünstler, beste Freunde, die philosophische Nonsens-Dialoge führen können. Viele sehen in ihnen das vitale Alter Ego des Autors. Cronopien benutzen nie liniertes Papier, um zu schreiben, drücken die Zahnpastatube auch nicht von unten nach oben.“ (NZZ: Das zerstreute Cronopium, 23.08.2014)
Ralf Peter
Ralf Peter arbeitet spartenübergreifend (auch freischaffend) als Sänger, Darsteller, Sprecher in Oper, Musical, Sprechtheater und Hörspiel, Konzeptionist, Dramaturg, Regisseur, Autor und Übersetzer. Studium Berlin und Saarbrücken u.a. Germanistik und Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Musik/Theater. Parallel Gesangsausbildung bei Brigitta Seidler-Winkler (zum Countertenor) und Gabriele May (zum Tenor). Theaterpreis Stuttgart, Kulturpreis RV Saarbrücken. Engagements als Sänger/Darsteller SST Saarbrücken, Staatsoper Stuttgart, Theater Überzwerg/SB und in vielen Freie-Szene-Projekten. Er inszenierte im Studententheater Thunis (Shakespeare Troilus, Fühmann Alkestis), später in seinem Barockensemble pazzaCaglia u. a. Luigi Rossis Oper L’Orfeo, außerdem über 30 experimentelle szenische Liederabende. Als Sprechtheater-Darsteller, Sprecher in Hörfunk (SR-Hörspiel) und Hörbuch (Klang-RaumBarock.Stengel). Als Bühnensänger in exponierten Countertenor-Partien Alter und Neuer Musik, Konzertreisen nach Osteuropa, Israel, Südamerika und Japan. Eigene Lyrik veröffentlichte der Arnfrid Astel-Schüler in Print, Hörfunk, TV und web; Herausgeber von Anthologien.
Thomas Layes
Geboren in Frankfurt a.M., studierte Klavier bei Bernd Glemser, Hochschule für Musik Saar; Meisterkurse Liedbegleitung bei Roger Vignoles und Irwin Gage sowie Kammermusik bei Eduard Brunner und Diemut Poppen. Lehrauftrag Korrepetition an der Hochschule für Musik Saar. Kulturförderpreis Saarbrücken, 1. Preis Int. Kammermusik-Wettbewerb „Città di Minerbio“ Bologna, Sonderpreis für beste Begleitung „Walter Gieseking-Wettbewerb 2011“. Liedbegleiter bei „Mouvement“ des SR sowie im Lied-Meisterkurs von Wolfgang Rihm, „Chesa da Cultura“ St. Moritz. Korrepetitor u.a. Sommerakademie Mozarteum Salzburg.
Mari Alaff
She was born in Santiago de Chile on August 14, 1993. In 2001 she started her studies in violin in the Modern School of Music under the tutelage of maestro Alberto Dourthé.
During the years 2017, 2018, 2019 and 2020 she was invited and actively presents in numerous violin courses and master classes with performers such as Simone Bernardini, Anna-Liisa Bezrodny, Yuri Zhislin, Carlos Johnson, Rudolf Koelman, Herwig Zack, Svetlana Zakharova, Martin Dehning, Stefan Hempel, Stephan Picard, Muriel Cantoreggi, Eva Christina Schonweiss, Philippe Koch and Hans Peter Hofmann
In 2017 she joined the National Symphony Orchestra of Chile, in which she had the opportunity to work with great conductors and performers, such as Pinchas Zukermann, Ola Rudner, Martin Sieghart, Daniel Raiskin, Joseph Caballé-Domenech, Mischa Maisky, Alexander Markov, Tobias Feldmann, Garret Keast, among others.
In 2019, she was the winner of the soloist competition of the National Symphony Orchestra of Chile. In September of that same year, she performed Benjamin Britten's violin concerto with the Orchestra in Santiago, Chile.
In April 2021, she started her Master's studies in violin at the Hochschule für Musik Saar. Parallel to this, she is a permanent academist at the Collegium Vocale in Gent, Belgium, under the leadership of the great conductor and musician, Philippe Herreweghe. The mainly stages where she performs with the Collegium Vocale are; Concertgebouw Brugge (Bruges), the Capitole Ghent and the Opera Ghent (Gent).
In the area of chamber music, she is part of the Aykerike Ensemble. Together with this group she obtained 2nd and 3rd prize in two International Competitions: Muse International Music Competition and Odín International Music Competition, of the European Academic Artists Association.